„Ich höre was, was du nicht hörst - Tinnitus“ unser Bericht
Ende vergangenen Jahres wurden wir von SHG-Sprecherin Monika Thiele über die Initiative von Prof. Gerhard Goebel informiert, wir haben im nächsten Frühjahr Großes vor. Wir wollen im Jahr 2024 einen Tinnitus-Infotag der DTL in Merseburg organisieren und ausrichten.
Ein wichtiger, sehr wichtiger Punkt war, Gastreferenten zu finden und um eine Teilnahme zu bitten. Dabei hat uns Prof. Dr. med. Goebel vom Tinnitus- und Hyperakusiszentrum im Neurozentrum Prien und bis 2022 stellvertretener Vorstandsvorsitzender der DTL, wesentlich unterstützt und die Verbindung zu Prof. Dr. med. Plontke, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, hergestellt. Monika, die als CI-Trägerin, die Verbindung zum Krankenhaus Marta-Maria Halle-Dölau hat, bat Prof. Dr. med. Lautermann, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, uns mit einem Vortrag zu unterstützen. So konnten wir 3 fachkompetente Referenten für den Abend gewinnen, denn auch Prof. Goebel nahm persönlich mit einem Vortrag teil. Das Spektrum der Themen unserer Referenten war breit gefächert.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen:
è11.04. 2024 17.00 Uhr im „Säulenkrankenhaus“ des Carl-von-Basedow-Klinikums Merseburg
Als alles feststand, wurden die Plakate sowie die neu erstellten Flyer an die umliegenden HNO-Praxen, Kliniken und Hörakustiker verteilt.
Das Motto, in der Überschrift bereits erwähnt, fand großes Interesse.
0Und so kam im Handumdrehen der 11. April. Auch unsere befreundete SHG aus Kulmbach und Prof. Dr. Goebel reisten an. Wir, Monika und ich, holten sie vom Hotel ab. Während Monika dann im Säulenkrankenhaus alles vorbereitete, wurde ich abgestellt vor Beginn der Veranstaltung mit unseren Gästen noch eine kleine Stadtführung, mit Besichtigung des Doms als auch der Fürstengruft, zu unternehmen. Danach ging es zur Tagesordnung über.
90 Besucher einschließlich Mitglieder der SHG-Halle und unserer Freunde der SHG-Leipzig kamen zu uns ins Säulenkrankenhaus.
Das Spektrum der Themen unserer Referenten war breit gefächert:
Cochlear-Implantate lassen hochgradig schwerhörige und ertaubte Menschen wieder hören. Helfen sie auch bei Tinnitus? Dem konnte Prof. Lautermann eindeutig zustimmen. Wenn der Tinnitus trotz hochgradiger Schwerhörigkeit oder Ertaubung „kräftig pfeift“, wird durch das wieder hören von Sprache und Geräuschen, er beim Tragen des CI sehr gut maskiert. In vielen Fällen verschwindet der chronische Tinnitus wieder bzw. wird durch die Wiederherstellung der Hörfunktion durch das CI deutlich erträglicher!
Warum ist das Wissen um die somatosensorischen Tinnitus-Anteile für Betroffene so wichtig? Prof. Goebel konnte uns Antworten geben. Ein Tinnitus, der sich bei Muskelanspannung von Kopf, Hals und Schultern ändert, hat gute Aussichten durch gezielte Bewegungstherapie (Krankengymnastik, Physiotherapie, Qigong) zur Lockerung und Stärkung der Hals-, Nacken- und Gesichtsmuskulatur verbessert zu werden und damit wird der Leidensdruck verringert. Diese Tinnitusvariante nennt sich „Somatoformer Tinnitus“. Goebel warnt In diesen Fällen vor HWS-Massagen, die nicht selten den Tinnitus über Wochen verstärken können! Bei Tinnitusbetroffenen, bei denen sich der Tinnitus nicht durch Muskelanspannungen beeindrucken lässt, haben daher Physikalischen Behandlungen kaum Erfolg und man kann sich in diesem Fall den Gang zum Orthopäden und Physiotherapeuten ersparen!
Die Ergebnisse der HODOKORT-Hörsturz-Studie (Abkürzung HOchDOsierteKORTisontherapie) brachte uns Prof. Plontke aus Halle näher.
Auf gut Deutsch „viel hilft viel“. Das bestätigte die Studie nicht! Alle Varianten der Kortisonbehandlungen wirken gleich gut mit dem Vorteil, dass die üblichen Niedrigdosierungen kaum Nebenwirkungen haben. Bei den Problemen mit Hörstürzen sollte immer der HNO-Arzt einbezogen werden, um andere ernste Erkrankungen im Kopf auszuschließen. Dies war eine wichtige Aussage von Prof. Plontke bei diesem Vortrag.
Die Besucher nutzten sehr rege die Möglichkeit nach den Vorträgen und am Ende der Veranstaltung Fragen an unsere Referenten zu stellen.
Über die große Resonanz und das Interesse an diesen Themen freuten wir uns besonders.
Der Abend klang mit einem gemeinsamen Abendessen mit den Freunden aus Kulmbach und Prof. Goebel aus.
ðMit guter Information von Kompetenten Fachkräften kann man viele Menschen erreichen und zu einer besseren Aufklärung beitragen.
ðEin rundum gelungener Abend mit vielen neuen Handlungsansätzen für uns.
Merseburg im April 2024
Entspannung einmal anders
- Spaziergang mit Alpakas im Mai 2024 -
Auf der Alpaka-Farm „Fantasia“ in Großkorbetha bei Weißenfels hatten wir einen ganz besonderen Nachmittag der Entspannung zu erwarten.
Zunächst führte uns die Gründerin und Inhaberin Frau Braune über Ihr Anwesen, das sie sich 2021 mit 7 Alpakas aufgebaut hat. Wir merkten sehr schnell, dass sie mit Herz und Seele Ihre inzwischen 10 Alpakas betreut. Das letzte ist erst letzte Woche geboren worden. Wir lernten die nächtlichen Unterkünfte als auch den großen Auslauf der Tiere kennen. Auch ein kleiner liebevoll bestückter Hofladen für Alpaka Produkte konnten wir durchstöbern.
Die Mamas mit ihren Babys bzw. Halbstarken konnten die gesamte Zeit ihre Weide genießen, während die Männer mit uns arbeiten durften.
Nach einer kurzen Einweisung über den Umgang, zu dem Verhalten und der Führung der Tiere ging es mit Cyrus, Kasi, Freddi, Frodo und Sam auf Tour. In aller Gemütlichkeit führte unser Weg durchs Dorf Richtung Saalewiesen. Auf einem sonnigen Feldweg an saftigem Grün vorbei gelangten wir zu einem Fressstopp für die Alpakas und einer kurzen Pause für uns. Die Tiere strahlten eine Ruhe auf uns aus, dass wir die Natur richtig genießen konnten. Unterwegs wurden dann auch die Führer gewechselt. In sanften Trott ging es zurück auf die Ranch. Da es die Sonne sehr gut mit uns meinte, legten sich unsere 5 tierischen Begleiter in den Schatten der Bäume auf ihrer Weide. Für uns ging es in ein hübsch dekoriertes Zelt auf der Mädchenweide. Jeder packte seinen Anteil am Picknick aus und zusammen genossen wir Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde. In den Gesprächen ließen wir unseren Nachmittag noch einmal an uns vorüberziehen.
Durch die Ruhe und Gelassenheit der Suri-Alpakas auf unserer Wanderung hatten wir uns eine Auszeit vom Tinnitus gegönnt.
- Erfahrungsaustausch mit viel Hör- und Aufmerksamkeitstraining im Juni 2024 -
Wir trafen uns mit unseren Freunden aus Kulmbach und Leipzig zu einem geschichtsträchtigen Tag. Die Wartburg umgeben von bewaldeten Höhen, gegründet um 1067, aus wehrtechnischen und machtpolitischen Aspekten, wurde 1999 als einzige Burganlage in Deutschland zum UNESCO Welterbe erklärt.
Während unserer Führung durch die Räume der Wartburg erfuhren wir viel über die Gestalt der heiligen Elisabeth von Thüringen, sowie von ihrem Leben und barmherzigen Wirken vor Allem durch ein imposantes Mosaik und Fresken. Die Fresken zum
„Sängerkrieg“ gaben Einblicke in das höfische Leben des Hochmittelalters mit seinen Dichtungen und dem Minnegesang. Aber auch Martin Luther und die Übersetzung der Bibel ins Deutsche ist Teil der Geschichte der Wartburg. Die Hinweise auf die Gründung und die Feste der Burschenschaften durften bei all dem nicht fehlen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfuhr die Wartburg unter Großherzog Carl Alexander eine umfassende Erneuerung und dekorative Ausgestaltung, wie wir sie heute noch bewundern können. Die Sommerkonzerte im großen Festsaal sind ein sehr schönes Erlebnis in historischer Kulisse.
Nachdem unsere Ohren und Augen aufs Äußerste strapaziert wurden, viel Neues erfuhren und die Ausblicke ins Tal genossen, ging es zum Mittagessen in die Stadt am Fuße der Wartburg. Bei guten Gesprächen konnten wir unsere Eindrücke und Gedanken verarbeiten.
Anschließend ging es mit dem Bus der SHG Kulmbach auf eine kleine Stadtrundfahrt. Die Stadtführerin leitete uns vom Frauenplan, an gründerzeitlichen Villen, den ehemaligen Industriehallen der Automobilherstellung, von denen heute eine Halle das Museum "automobile welt eisenach“ ist. Zurück in die Altstadt geht es zum Bachhaus und zu Fuß zur Georgskirche, die die Taufkirche von J. S. Bach war. Unser weiterer Weg führte uns zum Lutherhaus und zurück zum Frauenplan.
Bei einem Eis saßen wir unter schattigen Bäumen und unterhielten wir uns über die vergangenen Stunden und unsere kommenden gemeinsamen Unternehmungen. Ein letztes Foto und es ging heimwärts nach Merseburg, Leipzig und Kulmbach.
Blauer Himmel, Sonnenschein, gute Laune und gute Freunde – ein toller Tag!
Wieder einmal dem „Tinni“ ein Schnäppchen geschlagen!